2007
Brigitte Zypries
„Die Politik der kleinen Schritte“
Der Karriereweg bis nach Berlin begann in Kassel. Dort
wurde Brigitte Zypries 1953 als Tochter eines Unternehmers
geboren, in Karlsruhe startete sie dann ihre Karriere als
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht. 1991 trat sie der SPD bei und arbeitete ab 1997 für den Zeitraum von zwei Jahren als Staatssekretärin am Niedersächsischen Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales in Hannover. Nachdem sie bereits 1998 als Staatssekretärin in das Bundesministerium der Justiz in Berlin wechselte, war sie seit 2002 Bundesministerin der Justiz.
Frau Zypries war maßgeblich an der Diskussion um die Gestaltung und den Beschluss eines Lebenspartnerschaftsgesetzes für gleichgeschlechtliche Paare beteiligt. Nachdem es zunächst unmöglich schien, eine Mehrheit für dieses Gesetz in der Legislative zu finden, gelang es Dank ihrer Initiative, zumindest einen Teil der Gesetzesvorlage beschlussfähig zu gestalten und so einen weiteren Meilenstein bei der Gleichstellung von Lesben und Schwulen zu setzen. Das überarbeitete Lebenspartnergesetz erlaubt Homosexuellen unter anderem die sogenannte Stiefkindadoption, nach der der Partner das leibliche Kind eines gleichgeschlechtlichen Lebenspartners adoptieren darf.
Für diesen Einsatz erhielt sie im Jahr 2007 den Rosa-Courage-Preis. Die Laudatio wurde vom Bundestagabgeordneten Volker Beck gehalten, der sie als „uneitel“ und „betont sachlich“ lobte.
1953
geboren in Kassel
1972-1977
Studium der Rechtswissenschaft in Gießen
seit 1991
Mitglied der SPD
1997–1998
Staatssekretärin im Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales des Landes
Niedersachsen
1998–2002
Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern
2002–2009
Bundesministerin der Justiz
seit 2005
Mitglied des Deutschen Bundestages
seit 2017
Bundesministerin für Wirtschaft und Energie