1995
Claudia Roth

„Courage für Europa“

Der bisherige Lebensweg von Claudia Roth gehört auf seine Art und Weise zu einem der vielseitigsten und abwechslungsreichsten in der deutschen Politik: von der Dramaturgin am Theater über das Management der Kultband „Ton Steine Scherben“ bis schließlich in die Politik – zunächst als Abgeordnete des Europaparlaments und dann des Bundestages, dessen Vizepräsidentin sie seit 2013 ist.

Von 2003 bis 2004 war sie Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. Bereits 1994 – als Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Europaparlament – initiierte sie die Entschließung des Europäischen Parlaments zur Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben in der EG (der nach ihr benannte „Rapport Roth“), eine wichtige Richtlinie für die Antidiskriminierungs-Gesetzgebung der EU-Mitgliedstaaten. Diese bildet bis heute die Grundlage für die Politik zur Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen in der Europäischen Union.

Für ihren persönlichen Einsatz auf Demonstrationen für Toleranz gegenüber Homosexuellen wie dem Berliner CSD und der Parada Równości in Warschau erhielt sie 2002 den Zivilcouragepreis des Berliner CSD und 2007 den „Hiacynt“-Preis der Stiftung für Gleichberechtigung in Polen.

Claudia Roth wird für ihr Engagement auf europäischer Ebene und den „Rapport Roth“ 1995 der Rosa-Courage-Preis verliehen.

1955
geboren in Ulm

1974
Abitur am Simpert-Kraemer-Gymnasium in Krumbach

1989-1998
Mitglied des Europäischen Parlaments

1994
Verabschiedung des „Rapport Roth“ des Europäischen Parlaments über die Gleichberechtigung von Homo­­­sexu­ellen in Europa

1998-2001, seit 2002
Mitglied des deutschen Bundestages

2002
Auszeichnung vom Schwulen Netzwerk NRW mit der Kompassnadel

2004-2013
Bundesvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen

seit 2013
Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages

2014
Bayerischer Verdienstorden

seit 2014
Schirmherrin des Behandlungszentrums für Folteropfer