25 Jahre lebten Cornelia Scheel und Hella von Sinnen als Paar und gingen in der Öffentlichkeit damit so selbstverständlich um wie jedes andere (meist gegengeschlechtliche) Paar auch. Wenn Hella während der Sendung von ‚Genial daneben‘ mal eben und so ganz nebenbei aus dem häuslichen Nähkästchen plauderte und dabei von ihrer Gattin sprach, vermittelte dies eine ganz normale Realität. Dass dies nicht immer so einfach ist und war, haben beide erleben müssen. Das Coming-out forderte ganz persönliche Opfer: so wurde Cornelia Scheel ihre Arbeitsstelle als Leiterin der Kinderkrebshilfe gekündigt, da dort eine lesbische Repräsentantin nicht gewünscht wurde.

Beide setzten sich schon sehr früh für die sogenannte „Homo-Ehe“ ein und initiierten Anfang der 90er-Jahre die Aktion Standesamt, bei der sich zeitgleich viele lesbische und schwule Paare bundesweit bei Standesämtern einfanden, um die Eheschließung zu beantragen, was damals „selbstverständlich“ abgelehnt wurde. Das sich daraus ergebende Rechtsverfahren zur Durchsetzung ihres Wunsches, das Cornelia Scheel und Hella von Sinnen erzwangen, hat sicherlich maßgeblich zur Entstehung des heutigen Lebenspartnerschaftsgesetzes beigetragen.