2023

Katharina Oguntoye

„Wir leben nicht auf einer Insel, auf der nur eine Sorte Mensch lebt. Wir leben in einer Welt mit allen Menschen zusammen. Intersektional.“

Katharina Oguntoye ist eine deutsche Schriftstellerin, Historikerin, Aktivistin und Dichterin. Besondere Bekanntheit erlangte sie durch die Mitherausgabe des Buches „Farbe bekennen“.

Sie setzt sich seit den frühen 80er Jahren für Gleichberechtigung ein. Sie engagiert sich gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie, für die Rechte afrodeutscher Frauen und für die Stärkung der FrauenLesbenbewegung.

Sie war Mitbegründerin der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD), der afrodeutschen Frauengruppe ADEFRA und gründete darüber hinaus das interkulturelle Netzwerk Joliba e. V., das vor allem Familien afrikanischer, afrodeutscher und afroamerikanischer Herkunft Angebote macht. Neben Kinderfesten und Eltern-Kind-Gruppen organisiert der Verein Ausstellungen, Lesungen und Seminare.

Sie gilt als Wegbereiterin und Vorkämpferin eines zivilgesellschaftlichen Engagements für die Belange afrodeutscher und afrikanischer Menschen in Deutschland. 

Katharina Oguntoye verdeutlicht mit ihrer Arbeit, dass es um mehr geht als queer sein. Es geht ums Mensch sein. Und um eine Gesellschaft zu werden, in der alle Menschen in ihrern Unterschiedlichkeiten auf Augenhöhe miteinander leben und die gleichen Rechte haben. Ein Anliegen, das uns als Verein Gay in May sehr wichtig ist.

 Die Preisverleihung fand am 5. Mai 2023 im Friedenssaal des historischen Rathauses statt. Weil Katharina Oguntoye gesundheitsbedingt nicht der Preisverleihung beiwohnen konnte, hat stellvertretend ihre Lebensgeföhrtin Carolyn Gammon den Preis entgegen genommen. Katharina Oguntoye wurde per Videocall live dazugeschaltet.

1959
geboren in Zwickau

1984
Kurse bei Dichterin und Aktivistin Audre Lorde in Berlin

1985
Teilnahme am Lesben-Pfingsttreffen in Osnabrück 

1986
Herausgabe des Buches FARBE BEKENNEN (zusammen mit May Ayim und Dagmar Schultz)

1993
Herausgabe „Parallelität und Balance/Ausgleich. Über die Konflikte zwischen der schwarzen und der weißen Frauenbewegung“ (Eigenverlag)

1997
Magisterarbeit Eine afro-deutsche Geschichte: Zur Lebenssituation von Afrikanern und Afro-Deutschen in Deutschland von 1884 bis 1950

1997
Gründung des interkulturellen Netzwerks Joliba e. V

2007
Veröffentlichung des Textes Mein Coming-out als Schwarze Lesbe in Deutschland. (In: In Bewegung bleiben. 100 Jahre Politik, Kultur und Geschichte von Lesben Querverlag)

2017
Verdienstorden am Bande der Bundesrepublik Deutschland

2020
Preis für Lesbische* Sichtbarkeit des Landes Berlin

2022
Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland